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Nov 20, 2023
Zwischenbericht über die ersten neun Monate 2023
Stabile Geschäftsentwicklung
Berlin, 20. November 2023
Herausfordernde Rahmenbedingungen
Die wirtschaftliche Entwicklung war in den ersten neun
Monaten geprägt durch die weiterhin zu hohen, aber im Zeitablauf rückläufigen
Inflationsraten und die zur Eindämmung der Inflation vorgenommenen
Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank. Zurzeit ist davon auszugehen,
dass der Zinserhöhungszyklus wahrscheinlich beendet ist, das derzeitige
Zinsniveau aber noch für einen längeren Zeitraum beibehalten wird. Die
Wirtschaft ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) im dritten
Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um
0,1 % geschrumpft. Die Bundesregierung geht in der korrigierten
Wirtschaftsprognose von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung für das
Gesamtjahr 2023 in Höhe von -0,4 % aus.
Der drastische Einbruch auf dem Investmentmarkt für
gewerblich genutzte Immobilien - aufgrund der durch die Europäische Zentralbank
vorgenommenen Zinserhöhungen - hat sich auch im dritten Quartal 2023 weiter
fortgesetzt. Nach einer Erhebung von Jones Lang LaSalle (JLL) belief sich der
Investmentumsatz auf rund EUR 16,3 Mrd. in den ersten drei Quartalen 2023 und
lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von EUR 40,8 Mrd.
Im Vermietungssegment Büroimmobilien war nach einer
Erhebung von JLL beim Flächenumsatz in den sieben Immobilienhochburgen (Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls ein deutlicher Rückgang zu
verzeichnen. Der Flächenumsatz beläuft sich an diesen Standorten auf rund 1,8
Mio. qm und liegt damit um rund 36 % unter den Zahlen des Vorjahresvergleichszeitraums.
Auch im Segment Lager- und Logistikflächen sind
die Zahlen rückläufig. Der Flächenumsatz verminderte sich nach den Angaben von BNP Paribas Real Estate von rund 6,6 Mio. qm in den
ersten neun Monaten 2022 auf knapp 4,5 Mio. qm im Vergleichszeitraum 2023 oder
um rund 32 %. Zu berücksichtigen ist allerdings in diesem Segment eine
Flächenknappheit, die durch eine abnehmende Neubautätigkeit zusätzlich noch
verschärft wird.
Verbesserte Vermietungsquote zum Stichtag
Die Vermietungsquote im Konzern der Deutsche Real
Estate Aktiengesellschaft beläuft sich zum 30. September 2023
-stichtagsbezogen- auf 81,4 % nach 69,0 % zum Ende des Jahres 2022. Die
durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge hat sich von 3,8 Jahren zum
Ende des Geschäftsjahres 2022 auf 4,3 Jahre zum 30. September 2023 verbessert.
Stabile Ertragssituation im operativen Geschäft
Die Erträge aus Investment Properties belaufen sich in
den ersten neun Monaten des Jahres 2023 auf EUR 18,8 Mio. nach EUR 16,7 Mio. im
Vergleichszeitraum des Vorjahres und setzen sich aus Erträgen aus
Nettokaltmieten in Höhe von EUR 15,2 Mio. sowie Erträgen aus Nebenkosten in
Höhe von EUR 3,6 Mio. zusammen.
Die Bewirtschaftungskosten erhöhten sich von EUR 4,8
Mio. in den ersten neun Monaten 2022 auf EUR 6,9 Mio. im Berichtszeitraum 2023.
Der Anstieg ist dabei im Wesentlichen auf höhere Heiz- und Stromkosten sowie
gestiegene Instandhaltungsaufwendungen zurückzuführen.
Aus abgeschlossenen Verträgen über den Verkauf von Eigentumswohnungen
im Rahmen des Entwicklungsprojektes in Frankfurt am Main wurde unter
Berücksichtigung angefallener Aufwendungen ein Ergebnis in Höhe von EUR 0,7
Mio. nach EUR 0,5 Mio. im Vorjahresvergleichszeitraum erzielt.
Aus der Bewertung der als Investment Properties
gehaltenen Immobilien unter Berücksichtigung unterjähriger Investitionen ergab
sich ein negativer Ergebniseffekt von EUR -47,4 Mio. (Vorjahreszeitraum:
negativer Ergebniseffekt von EUR -3,0 Mio.). Dabei ist zu erwähnen, dass zum
Stichtag 30. September 2023 elf Immobilien durch einen externen Gutachter
bewertet worden sind.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind mit EUR 1,1
Mio. gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu unverändert geblieben.
Die allgemeinen Verwaltungskosten belaufen sich in den
ersten drei Quartalen 2023 auf EUR 2,9 Mio. und haben sich gegenüber dem
Vergleichszeitraum 2022 um EUR 0,7 Mio. vermindert. Ursächlich für den Rückgang
ist im Wesentlichen ein niedrigerer Personalaufwand.
Die sonstigen Aufwendungen sind mit EUR 0,4 Mio.
gegenüber dem Vorjahreszeitraum unverändert geblieben.
Das Finanzergebnis ist aufgrund deutlich gestiegener
Zinserträge mit EUR 0,5 Mio. positiv nach einem negativen Finanzergebnis von
EUR -0,2 Mio. in den ersten neun Monaten 2022.
Insgesamt ergibt sich ein Ergebnis vor Zinsen,
Ertragsteuern, Abschreibungen, bereinigt um das Ergebnis aus Fair
Value-Anpassungen auf Investment Properties, Einmal-, Sonder- und
periodenfremden Effekten und ohne das Ergebnis aus der Veräußerung von
Vorratsimmobilien (bereinigtes EBITDA) von EUR 10,1 Mio. in den ersten neun
Monaten 2023 nach EUR 9,9 Mio. im Vorjahreszeitraum. Aufgrund
des negativen Ergebnisbetrages aus der Immobilienbewertung beläuft sich das
Konzern-Periodenergebnis vor Steuern auf EUR -36,7 Mio.; nach Steuern beträgt
das Konzern-Periodenergebnis EUR -30,9
Mio. Das unverwässerte / verwässerte Ergebnis pro Aktie beträgt in den ersten
neun Monaten 2023 EUR -1,50.
Leichte Verminderung der Bilanzsumme
Die Bilanzsumme des Deutsche Real Estate
Aktiengesellschaft Konzerns beläuft sich zum 30. September 2023 auf EUR 528,9
Mio. nach EUR 534,7 Mio. Ende des Geschäftsjahres 2022. Dabei entfallen EUR 432,0
Mio. auf das langfristige Vermögen und EUR 96,9 Mio. auf das kurzfristige
Vermögen. Unter dem langfristigen Vermögen werden dabei im Wesentlichen
Investment Properties mit einem Wert von EUR 426,8 Mio. ausgewiesen.
Das kurzfristige Vermögen setzt sich überwiegend aus
liquiden Mitteln in Höhe von EUR 64,2 Mio., Vorratsimmobilien in Höhe von EUR 24,8
Mio., verfügungsbeschränkten liquiden Mitteln in Höhe von EUR 4,4 Mio. sowie
aus Vertragsvermögenswerten in Höhe von EUR 1,7 Mio. zusammen. Die Erhöhung der
liquiden Mittel von EUR 36,6 Mio. zum Ende des Geschäftsjahres 2022 auf EUR
64,2 Mio. resultiert dabei hauptsächlich aus der Aufnahme von Bankdarlehen im
dritten Quartal 2023 in Höhe von insgesamt EUR 30,0 Mio.
Auf der Passivseite führt im Wesentlichen das negative
Konzern-Periodenergebnis in Höhe von EUR -30,8 Mio. zu einer Verminderung des
Eigenkapitals von EUR 440,4 Mio. zum Ende des Geschäftsjahres 2022 auf EUR 409,4
Mio. zum 30. September 2023. Die Eigenkapitalquote ging von 82,4 % zum Ende des
Geschäftsjahres 2022 auf 77,4 % zum 30. September 2023 zurück.
Das langfristige Fremdkapital beträgt zum 30.
September 2023 EUR 113,6 Mio. Unter dem langfristigen Fremdkapital werden dabei
insbesondere latente Steuern in Höhe von EUR 70,3 Mio. sowie Finanzschulden in
Höhe von EUR 41,2 Mio. ausgewiesen. Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich
von EUR 3,5 Mio. Ende des Jahres 2022 auf EUR 5,8 Mio. Ende September 2023. Der
Nettovermögenswert beträgt zum Ende des dritten Quartals 2023 EUR 22,23 pro
Aktie.
Ausblick
Aufgrund der Entwicklung in den ersten neun Monaten
des Geschäftsjahres 2023 geht der Vorstand weiterhin davon aus, im
Geschäftsjahr 2023 Erträge aus Investment Properties in einer Bandbreite von
EUR 24,5 Mio. bis EUR 25,5 Mio. zu erzielen. Das bereinigte EBITDA, ohne das
Ergebnis aus dem Verkauf von Vorratsimmobilien, wird voraussichtlich im
Geschäftsjahr 2023 in der prognostizierten Bandbreite von EUR 13,0 Mio. bis EUR
14,0 Mio. liegen.
Deutliche Veränderungen der Vermietungsquote sind bis
zum Jahresende 2023 nicht zu erwarten. Die Flächen des insolventen Mieters im
Objekt Lüneburg konnten im Oktober 2023 wieder erfolgreich langfristig
vermietet werden.
Der An- und Verkauf von Immobilien ist bei attraktiven
Angeboten grundsätzlich nicht ausgeschlossen.
Durch die Aufnahme von zwei Bankdarlehen in Höhe von
insgesamt EUR 30,0 Mio. Ende August 2023 ist die Liquiditätsausstattung weiter
gestärkt worden, so dass die Liquidität grundsätzlich im Geschäftsjahr 2023 und
darüber hinaus gesichert ist und auf Marktentwicklungen flexibel reagiert
werden kann.